Roland Schmid
Zuerst war eine klassische Gesangsausbildung. Nein, zuerst war Begeisterung für das Singen. Wie machen die das, dass es so klingt. Nein, zuerst war Neugier für Theater und Oper. Nein, zuerst war einfach eine Rolle im Schultheater. Nein, zuerst war unentdecktes, nicht unbedingt gefördertes Talent.
Dann lasse ich´s bei Talent als Voraussetzung für das Spielen, denn Spielen ist meine Begeisterung.
Wäre das Leben noch mehr Spielen; mit wohl verteilten Rollen, aber im großen Geist Gemeinsamkeit.
Das Leben ist keine soziale Romantik, aber es hat Nischen dafür.
Mir wurde Spielen eine von ihnen. Zusätzlich mit Talent, ehrlichen großen Respekt vor dem Professionellen, müsste sich etwas finden lassen, ein wenig in dessen Nähe zu kommen.
Aus Liebe zum Theater, Amateurtheater, das Feld ist unerreichbar gesteckt, spiele und versuche ich dem Schauspielen nah und näher zu kommen. Denn immer gibt es Beispiele, von denen sich lernen lässt.
Na ja, die Faszination Bühne und ihre verführerischen Kräfte möchte ich bestimmt nicht klein reden.
Dieses Gefühl vor jeder Aufführung; jetzt gilt´s, es gibt kein Zurück und was in der Vorstellung gezeigt wurde, gilt und nichts anderes.
Keine Ausrede mehr.
Für mich der schönste Stress, den ich mir vorstellen kann, nachdem der „Stress“ Bewerbung für die Schauspielschule in Stuttgart vor vielen, vielen Jahren nicht beantwortet worden war, schließlich war ich da bereits dreiundzwanzig Jahre; hoffnungslos zu alt.
Rollen in diesem fantastischen Kreislauf Betrachtung und Selbstbetrachtung sind Armer Nachbar, Schuldknecht, Dicker Vetter, Jedermann im Jedermann.
Robert im „Trauschein“ von Ephraim Kishon.
Der Geist in „Seance um Mitternacht“ von Hans Peter Zeller
Panisse in „Fanny“ von Marcel Pagnol
Butler in „Boeing Boeing“ von Marc Camoletti
Manuel in „Dame Kobold“ von Calderon de la Barca
Freimanns Gehilfe in „Die Kinder des Teufels“ von Felix Mitterer
Eine groteske Figur in „Das letzte Abenteuer des Hanswurst“ von Walter Müller
Ein Geschworener in „Die zwölf Geschworenen“ von Reginald Rose
Die eine, andere Regie noch, aber Amateurtheater sollte jede Eitelkeit meiden. Zum „aus Liebe zum Theater“ gehört vor allem wohl Freundschaft, denn auf diesen Vertrag müssen sich alle Mitwirkenden verlassen können.
Damit könnte ich wieder zum Anfang zurückkehren.